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»LEG DICH HIN!«, schrie Müller, was er sofort bereute, denn Zangerle schlotterte nun am ganzen Körper und sah ihn an, als sei er ein Monster. »Frau Zangerle, bitte legen Sie sich hin«, sagte er in wieder einigermaßen gemäßigtem Ton.

Sie konnte sich kaum bewegen, so sehr bebte die alte Frau, doch schließlich schaffte sie es, sich hinzulegen. »Sie wollen mich töten!«, stieß sie dann von irgendeiner neuen Energie beseelt hervor und richtete sich wieder auf.

»Nein«, sagte Müller. »Ich will nur auf den Speicher.«

»Warum?«

Er zuckte die Achseln. Neben der Decke lag ein großes Kissen. »Passen Sie auf«, brachte er hervor und hasste sich, weil er schniefen musste, »ich tue Ihnen nichts, ehrlich. Sie legen sich jetzt einfach mal kurz hin und ruhen sich aus. Dieser Anfall da eben, der war ja –«, er mied ihren Blick, »erschreckend. Sie müssen sich erholen. Ich gehe in der Zwischenzeit kurz auf den Speicher –«

»Hören Sie auf«, sagte die Alte müde, »wissen Sie was, ich wollte immer in Würde sterben. In Würde, und nicht allein. Davor hatte ich große Angst. Ich danke dir, Gott«, diese Worte waren nicht mehr an Müller gerichtet, »dass du mich immer gehalten und getragen hast und dass mein Leben so schön war. Für diesen jungen Mann hier danke ich dir nicht, aber immerhin muss ich nicht allein gehen.« Sie richtete ihre Augen wieder auf ihn. »Sie werden Ihr Leben lang an mich denken«, verfluchte sie ihn mit klarer Stimme, und Müller wusste, dass diese Bürde in der Tat eine schwere war. »Ich habe zum Glück nur kurz mit Ihnen zu tun, Sie aber werden mich mit sich herumschleppen an jedem schönen Tag, der Ihnen bleibt.«

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