Читать книгу Schatten über Adlig-Linkunen. Kriminalerzählung онлайн
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Wilhelm-Antonius Kokies würde also am nächsten Tag die beiden Polizeibeamten bitten lassen, nach Adlig-Linkunen zu kommen. Die Krisensitzung in Kokies Arbeitszimmer wurde aufgelöst, Friederike rief nach der Haushälterin und bat sie, sich um Berta zu kümmern, während sie sich selbst ihrer Tochter zuwandte; auch der Butler schickte sich an, das Arbeitszimmer zu verlassen.
„Ach, Friedrich bleiben Sie doch noch einen Moment hier, ich möchte noch unter vier Augen mit Ihnen reden“, sagte jedoch Kokies und bat ihn, Platz zu nehmen.
Der Butler war eine stattliche Erscheinung, recht groß, breitschultrig und mit vornehmem, fast edel wirkendem Gesicht. Sein Haar war dunkel und noch voll. Er hatte stets eine gerade Haltung, nicht steif, sondern eher würdevoll. Aber jetzt bot sein Erscheinungsbild einen völlig anderen Anblick. Er wirkte eingesunken, sein Gesicht grau, von Gram gezeichnet. In dem Sessel, in dem er jetzt saß, wirkte er fast wie ein Häufchen Elend.
„Friedrich, Sie und Berta sind schon sehr lange bei uns und haben uns immer treu gedient“, sprach Kokies. „Im Laufe der Jahre ist mehr als nur ein Angestelltenverhältnis entstanden, ich möchte es fast als eine Art Freundschaft bezeichnen. Anna bedeutet meiner Frau und mir sehr viel, sie ist für uns wie eine zweite Tochter. Unser ganzes Mitgefühl gilt Ihrer Familie.“