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Der unangenehme Auftritt dieses Losinski vor dem Haus hatte ihre schlimmsten Vermutungen bestätigt. Der Mensch hatte etwas zu verbergen. Man musste nicht über so viele böse Erfahrungen verfügen wie Charlotte, um dem das schlechte Gewissen anzumerken. Die hastige Abfahrt mit dem bonbonroten Fahrzeug hatte einer Flucht geglichen.

In ihrer Ratlosigkeit war Charlotte in die Fahrschule gegangen. Die junge Frau dort kannte Elke tatsächlich, wusste aber nichts Beruhigendes mitzuteilen. Auch sie hatte Elke seit Tagen, vielleicht seit Wochen nicht mehr gesehen, dafür aber andere junge Frauen in Losinskis Begleitung bemerkt. «Bei denen herrscht ja immer reger Verkehr», sagte sie. «Studenten eben. Er soll so ’ne Art Assistent an der Uni sein. Hat sich hier vor dem Haus auch mal mit einem geprügelt. Wegen Politik, hieß es. Ich war nicht dabei.»

Als Charlotte den Laden verließ, war sie der Nachbarin aus dem ersten Stock begegnet, an deren Namen sie sich nicht einmal mehr erinnerte. Die hatte sie sofort erkannt und auf sie eingeschwatzt, als wären sie die dicksten Freundinnen gewesen. «Wo ist denn Ihre Tochter abgeblieben?», lautete die erste Frage. «Die ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Weg. Von einem Tag zum andern! Oder hat sie zu Mama heimgefunden, nach all dem Theater hier? Kann einem ja leid tun um das junge Blut, wenn man so was sieht.»

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