Читать книгу Grenzgänge. Der 25. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1958) онлайн
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«Die olle Dame, die den Schuppen da links bewohnt, weiß von nischt was», erwiderte Galgenberg, der drei Meter von ihm entfernt unbekümmert im Brandschutt wühlte.
«Gar nichts?», fragte Kappe stirnrunzelnd. «Schuppen»war etwas unhöflich ausgedrückt, aber als besonderer Prachtbau fiel das Nachbarhaus mit dem blätternden Putz wahrlich nicht auf.
«Ick glaube, sie ist stocktaub. Und mit ihren Augen scheint et auch nicht weit her zu sein.»
Es war immer dasselbe mit potentiellen Zeugen: Entweder gab es ein Dutzend, die sich beim Denunzieren der Nachbarschaft gegenseitig übertrafen und dabei sämtlich lebhaft widersprachen, oder keiner hatte etwas gesehen oder gehört.
Der Mann von der Feuerwehr, der das Kommando führte, kam hinter den Resten des Autostandplatzes hervor. «Mit großer Wahrscheinlichkeit ist das Feuer im Heizungskeller ausgebrochen!», rief er herüber.
«Das ist naheliegend», knurrte Kappe und tappte los, vergebens bemüht, dem Wasser und dem schlimmsten Dreck auszuweichen.
Der sogenannte Keller verdankte seine Bezeichnung der Hanglage. Zur Vorderfront hin erstreckte sich auf gleichem Niveau das einstige Parterre des Hauses mit einer vorgebauten Veranda, von der nur verkohlte Reste zeugten. In der Mauer zwischen beiden Gebäudeteilen hing eine stählerne Tür mit zwei Schließhebeln schief in ihrem Rahmen. Eine Luftschutztür, wie sie Kappe noch hinreichend bekannt war. Welche Gewalt mochte das schwere Ding samt Stahlrahmen aus dem Mauerwerk gerissen haben?