Читать книгу Grenzgänge. Der 25. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1958) онлайн
8 страница из 58
«Vielleicht haben die Leute einen Hund gehabt», sagte Galgenberg wie auf Bestellung.
«Im Heizungskeller?», zweifelte Kappe.
Im Licht des Handscheinwerfers tappten sie dem Feuerwehrhäuptling hinterher durch die verrußte Öffnung, die einmal vom Garten aus in den Keller geführt hatte. Die blechbeschlagene Bohlentür lag ein paar Meter entfernt im Gesträuch.
Die stickige Hitze nahm Kappe den Atem. Er hielt sich ein Taschentuch vor Nase und Mund, aber das half wenig.
Der Lichtkegel glitt über die rußgeschwärzten Wände und traf auf Rohre und zerrissenes Metall. «Hier stand der Öltank», erläuterte der Feuerwehrmann. Er wies auf einen noch halbwegs erkennbaren Block. «Das ist die Brennkammer. Mir ist schleierhaft, wie so eine Anlage in Brand geraten kann.»
«Vielleicht ist dem Heizer schlecht geworden», schlug Galgenberg hustend vor. «Und das Öl ist ausgelaufen.»
Das Gefühl hatte Otto Kappe ebenfalls. Den Boden bedeckte eine schmierige und zähe Masse aus Ruß, Wasser und Ölresten, die an den Schuhsohlen kleben blieb. Taubengraue Slipper!, dachte er im Stillen, doch als der Lichtschein auf einen dunklen Haufen vor der Brennkammer fiel, verging der Gedanke. Kappe, in mehr als zwanzig Jahren Polizeidienst und den Berliner Bombennächtenabgehärtet, erschauerte unwillkürlich. Der erste Anblick verriet kaum, ob es sich bei dem Verbrennungsrückstand um die Überbleibsel eines Menschen oder eines größeren Tieres handelte. Dann sah Kappe den Schuh. Vielmehr das, was davon übrig geblieben war. «Nichts berühren!», sagte er und hob warnend die Hände. «Erst mal müssen Photos von allen Seiten gemacht werden, außerdem brauchen wir korrekte Maßangaben zur Auffindungssituation und alles Übrige, was dazu gehört. Wir müssen auf die Kriminaltechnik warten.»