Читать книгу Kaltfront. Der 24. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1956) онлайн
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Überall, wo sich Menschen trafen, war die Kälte deshalb das beherrschende Thema. Während Ida Berkowitz durch Straßen, Tunnelschächte und U-Bahnhöfe irrte, fing sie im Vorübergehen Gesprächsfetzen auf. Die Boote der Wasserschutzpolizei konnten nicht mehr auslaufen, vom kleinsten Rinnsal bis hin zum Großen Wannsee war inzwischen alles zugefroren. In einigen Schulen waren sogar «Kälteferien» angeordnet worden, obwohl es so etwas in Berlin offiziell gar nicht gab. Die Leute unterhielten sich auch darüber, dass die Revierstreifen, die Funkwagenbesatzungen und die Verkehrspolizisten in Anbetracht des Frostes nicht länger als eine Stunde am Stück und nicht mehr als sechs Stunden am Tag Außendienst tun durften. Selbst in der Landespolizeidirektion schenkten sie heißen Tee aus. Die Verkehrsposten der Polizei bekamen auf Anordnung des Kommandos der Schutzpolizei Tee mit Rum in Thermoskannen mit. Die Eil- und Telegrammboten sowie die Briefträger konnten sich alle drei Stunden bei Tee im Postamt aufwärmen. Die Kraftfahrer der Post erhielten ebenfalls eine warme Stärkung, wenn um 10 Uhr morgens bereits 10 Grad Kälte herrschten.