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Ida hatte keinen heißen Tee. Sie fror trotz des schweren Herrenmantels und des wärmenden Muffs für die Hände erbärmlich. Der Frost war ihr inzwischen durch die undichten Sohlen der Stiefeletten bis in die Seele gekrochen. Und sie hatte große Angst um Lenchen. Hoffentlich war ihre Nichte schlau gewesen und hatte sich in der Wohnung versteckt gehalten. Hoffentlich hatten die Polizisten sie nicht entdeckt. Und, das machte Ida die größten Sorgen, hoffentlich auch nicht die anderen. Die sie unter Druck setzten und sie zwingen wollten, für sie zu spionieren. Wenn sie es genau nahm, hatte sie eigentlich nur eine Hoffnung: dass sie Lenchen nicht erwischten, weil ihre Nichte offiziell überhaupt nicht existierte. Wenn sie erfuhren, dass es das Mädchen gab, würden sie es sicherlich holen kommen. In der Zone waren sie nicht zimperlich, wenn es um die Kinder verurteilter Zuchthäuslerinnen ging. Fünfzehn Jahre hatte ihre Schwester Ursula im Januar bei ihrem Prozess vor dem Stadtgericht bekommen. Nein, in der Zone durften sie auf keinen Fall herausfinden, dass es Lenchen gab. Sonst würden sie die uneheliche Tochter der Zuchthäuslerin wegholen, sie vielleicht sogar entführen und in eine parteikonforme Pflegefamilie stecken. So etwas hörte man immer wieder.

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