Главная » Kaltfront. Der 24. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1956) читать онлайн | страница 37

Читать книгу Kaltfront. Der 24. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1956) онлайн

37 страница из 64

Sie konnte das Kind doch nicht einsperren! Lenchen hatte recht, wenn sie Aufklärung einforderte und fragte: «Warum muss ich mich immer verstecken? Warum darf niemand wissen, dass es mich gibt? Weil du dich für mich schämst? Weil du nicht willst, dass die Leute von deiner unehelichen Tochter wissen?» Lenchen hielt sie für ihre Mutter. Das Kind wusste von nichts. Wie sollte man ihm auch sagen, dass es das Ergebnis einer Vergewaltigung war und die wirkliche Mutter seine Gegenwart nicht ertrug? Dass die Mutter im Zuchthaus saß und ihr Vermögen eingezogen worden war. Wie sollte man das einem Kind sagen?

Anfangs waren Ursula und sie tatsächlich bei einigen kleineren Sabotageakten der KgU dabei gewesen, aber inzwischen schon lange nicht mehr – nicht mehr, seit es 1951 und 1952 eine Welle von Todesurteilen in der DDR gegeben hatte. 250 Angeklagte hatten vor Sowjetgerichten gestanden, 70 Todesurteile wegen «konterrevolutionärer Verbrechen» hatten die Militärtribunale auf der Grundlage des Artikels 58 aus dem Strafgesetzbuch der RFSSR, der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepubliken, ausgesprochen. Das durften sie seit dem Vertrag von Jalta und dem Genfer Abkommen von 1949. Ursulas Mann hatten sie auch hingerichtet. Ulrich, von dem sie sich gleich nach der Vergewaltigung hatte scheiden lassen und der weder von der Gewalttat noch von Lenchen je etwas erfahren hatte.

Правообладателям