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KAPITEL VIER

in dem zwei Kappes heimlich eine Wohnung aufsuchen und nicht nur einen Toten finden

EINE WEILE beobachtete die Frau in dem viel zu großen Ulstermantel das Haus am Fraenkelufer. Doch es blieb alles ruhig. Wie es schien, waren die Polizisten abgezogen. Ida Berkowitz atmete erleichtert auf. Vielleicht wurde doch noch alles gut. Und vielleicht hatte Lenchen ausnahmsweise gehorcht.

Ida schaute sich um. Es war gerade niemand auf der Straße, und sie nutzte die Gelegenheit, sich ins Haus zu schleichen. Ungesehen kam sie ins Gebäude und schloss leise die Wohnungstür auf. Stille empfing sie. Und Kälte. An den Fenstern hatten sich bereits Eisblumen gebildet.

«Lehnchen! Lenchen, bist du da?» Keine Antwort. Ida rannte in die Küche und schob den Vorhang zwischen Spüle und Kohleherd zur Seite. Das Versteck war leer. Ebenso die Stube. Als sie ins Schlafzimmer kam, erstarrte sie mitten in der Bewegung. Auf dem Bett lag, regungslos und bleich, ein Mann. Unter ihm hatte sich ein roter Fleck ausgebreitet. Die Matratze hatte das Blut breitflächig aufgesogen. Erst traute sie sich nicht, näher an die Gestalt heranzutreten. Dann schlich sie sich näher, so leise, als könne sie den Toten im Schlaf stören. Das war Peter Klaus. Der Nachrichtenhändler, der sie und Lenchen bei sich aufgenommen hatte. Er arbeitete beim Büro Ost der West-Berliner SPD mit, lieferte aber auch Informationen an die KgU. Die beiden Organisationen hatten dasselbe Ziel: den Kommunismus auszuhebeln und die DDR zu destabilisieren. Deswegen kooperierten sie eng bei dem Versuch, Genossen von der SED abzuwerben und für die westlichen Werte zu gewinnen.

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