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Nicht durch den Haupteingang, sondern durch die Tiefgarage gehe ich zum Aufzug: noch der klebrige Geruch, den sie absondern, schlecht kaschiert mit Deo und Rasierwasser – vom Stress der letzten Woche. Ich kann das Alter riechen, ihr Geschlecht; den Alkohol, ihre Tablettensucht; ihre leichten und schweren Krankheiten.
Kein Jagdrevier.
Achtundzwanzig, neunundzwanzig – und der dreißigste Stock, ein Leben aus Zahlen, sauber sortiert. Schnurgerade Gänge, diskrete Wandfarben: Pastell- und Sandtöne; unter meinen Sohlen glänzt das Parkett. Eine Büroklammer neben der Kaffeemaschine wie ein totes, weißes Insekt.
Hallo, begrüßt mich meine Assistentin, deren Namen ich vergessen habe, während ich die Milchglastür aufschließe und mich, an ihr vorbei, an den Eichenholztisch setze: ein Telefon, ein Tablet, mehr nicht. Das antike Sofa. Kronleuchter hängen; und ein Bild vom Papst als Pop Art in Rosa und Veilchenblau. Von Ruth. Ich lasse die Sonnenbrille auf, die Jalousien schräg geöffnet.
Ja? Sie wartet auf Anweisungen.