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Die Verträge von Mittwoch bis Freitag …
Gern, sagt sie, zu Boden blickend; diese scheue, anämische Frau mit den großen, verzweifelten Augen, als Schoßhund darauf dressiert, mich bedingungslos zu lieben. Ihre teuren Kostüme, mit dem wenigen Geld gekauft, das wir ihr bezahlen, weil sie mir so gern gefallen will; heute: ein bordeauxroter Rock, der ungebügelt ist, genauso wie ihre Bluse. Zu wenig Zeit nach meinem Anruf.
Die Kollegen sitzen sicher schon brav im Konferenzraum, übermüdet, verkatert, aufgekratzt; die Augen entzündet vom ständigen Schlafentzug, der sie gefügig macht: eine Foltermethode. Was ist bitte so furchtbar wichtig?, wird mich ihr Leitwolf fragen. Wir haben Samstag! Bei dem Gedanken blecke ich die Zähne.
Wie?, herrsche ich sie an.
Sie haben da einen Fleck, am Kragen: Ist das Blut?
Nein.
Die Sekretärin nickt.
Die Unterlagen, rufe ich, und sie zieht den Kopf ein. Aber natürlich. Bitte entschuldigen Sie.
+
Sie bringt mir zwei Aktenordner und zieht hinter sich die Tür zu; endlich allein. Muss nachdenken. Drehe den Sessel, um auf die Großstadt hinauszublicken: hoch oben dieser warme, gedämpfte, goldene Schein eines Nachmittags, der langsam verblasst. Die Schatten der Häuser, Autos wie Käfer, unten. Ich fühle mich besser. Leicht. Stark. Es geht um Präsenz! Ich beuge mich vor, nutze die Gegensprechanlage: