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Bin … einfach froh, dass ihr da seid. Ich spüre die Droge in mir, leise und warm.
Hört, hört, ruft er in die Nacht hinaus. Endlich gibt er’s zu.
Kitschalarm!, verdirbt Ruth den Moment, und ich stecke die Fäuste in die Taschen.
Du musst es ja wissen, meine ich.
Was soll das denn heißen?
Das mit der Kirche war doch deine Idee …
Ja, und‽
ZWEI
Ruth schläft im offenen Sarg, ich liege auf ihrem Lieblingssofa, das mit den Löwenpranken aus Messing, dem grünen Samtbezug – und starre zur Decke hoch. Stuck. Ein Altbau, hinten ihr Atelier. Auf der anderen Couch schnarcht Johann friedlich vor sich hin. Das Straßenlaternenlicht fällt aufs Parkett, sobald ein Windzug den Vorhang bewegt; das Fenster auf Kipp, die Bäume rauschen, die U-Bahn. Bin schlaflos. Muss an das Mädchen denken. Habe ich aufgepasst? Dann der erste Sonnenstrahl:
Ich ziehe die Decke über den Kopf.
+
Vom Entzug kleben mir Schweißflecken unter den Armen: mein Hemd, maßgeschneidert, von Gucci oder von der Stange, vergessen, riecht nach Zigaretten, Alkohol. Nach Sex. Die Krawatte abgebunden, über einen Stuhl gehängt, aber wo? Stehe ratlos im Raum …