Главная » Highcliffe Moon - Seelenflüsterer читать онлайн | страница 73

Читать книгу Highcliffe Moon - Seelenflüsterer онлайн

73 страница из 145

Ich stand eine ganze Weile still da und versuchte nicht zu denken, nur zu fühlen. Meinen Kopf hatte ich ein wenig nach hinten geneigt, die Augen halb geschlossen. Ich lauschte nur auf das Brechen der Wellen, die Schreie der Möwen, das Rascheln der Gräser und Blätter in dem ein wenig stärker werdenden Wind, der meine Haare flattern ließ. Er war nicht kühl und duftete herrlich frisch nach einer Überdosis Sauerstoff. Langsam und intensiv sog ich die Luft bis tief in die feinsten Kapillaren meiner Lunge. Sie erschien mir heute noch viel intensiver als sonst, selbst ein schwacher Rosenduft hatte sich hineingemischt. Ich schmeckte einen Hauch von Salz auf den Lippen, das vom Meer herübergetragen wurde, und leckte es mit der Zunge ab. Der Himmel war noch blau, durchzogen von einzelnen rosafarbenen Schleierwolken, doch am Horizont waren dunkle Wolken aufgetaucht, die nun Kurs auf die Küste zu nehmen schienen.

Ich war zu Hause.

Allmählich kehrte eine wohltuende Ruhe in meinen Körper und meine Gedanken ein. Die Beklemmung, die ich in meiner Brust gespürt hatte, wich etwas und mein Herzschlag wurde ruhiger. Ich entspannte mich mehr und mehr. Hier fühlte ich mich so sicher, als hätte jemand eine riesige Hängematte aufgespannt, in die ich mich flüchten konnte. Tief in mir wusste ich, dass ich den Jungen niemals vergessen würde. Es war absurd, aber irgendetwas gab mir das Gefühl, dass ich ihn in meinem Leben brauchte, daher würde ich nicht aufhören, an ihn zu denken. Doch jetzt gerade empfand mein Geist so etwas wie einen kleinen Urlaub von den quälenden Erinnerungen.

Правообладателям