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»Ich habe es getan!« Sie sah Cressida an. »Ich bin schuldig. Cressida, bitte hilf mir. Ich habe ihn umgebracht, mit meinen eigenen Händen. Blut an den Händen, sieh dir bloß das viele Blut an! Hilf mir!«

Durch die Tränen in ihren Augen konnte sie die Menschen um sich herum nur noch verschwommen erkennen. Jemand drückte ihr einen Becher in die Hand, in ihre blutverschmierte rechte Hand. Kaffee, dunkel und stark, kein Kaffee im Lesesaal, dachte sie noch, da wurde ihr wieder schwarz vor Augen.

Die Verdächtigen sammeln sich

Jede Ichverstrickung enthält aber schon eine Wirverstrickung.

Wilhelm Schapp, In Geschichten verstrickt

»Ich protestiere gegen dieses unglaubliche Benehmen!« Eine schrille Männerstimme ertönte im Treppenhaus. Also hatten Heinrich Oberstrass und Martin Leeman noch jemanden im Haus entdeckt.

Der Mann, der – sichtlich gegen seinen Willen – durch die Tür vom Vorraum in den Lesesaal gezerrt wurde, kam Cressida bekannt vor. Woher nur – natürlich, sie hatte sein Foto gesehen, in der aktuellen Broschüre der Museumsgesellschaft, die man ihr letzte Woche feierlich überreicht hatte zum Beginn ihres Aufenthalts als Writer in Residence. Das war Jakob Wildenbruch, Präsident der Museumsgesellschaft, dem sie vorhin in ihrer Vorstellung zwei saftige Ohrfeigen verpasst hatte. Eine wichtige Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, ein Amtsträger, ein hochehrenwerter Präsident, der nun wie ein verdächtiges Subjekt vorgeführt wurde. Nicht so erfreulich wie eine Ohrfeige, aber auch nicht schlecht.

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