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Jetzt erst bemerkte Cressida, dass auch Daniel den Lesesaal betreten hatte, unauffällig wie immer. Er sah sich um, erfasste die Situation und ging auf Karin zu, die teilnahmslos in dem Sessel gegenüber dem Toten saß. Wie selbstverständlich hockte er sich neben sie und legte sanft seinen Arm um ihre Schulter. Daniel, der starke Beschützer der Witwen und Waisen. Immer bereit, einer attraktiven Frau seine Hilfe anzubieten. Jedenfalls solange diese Frau zart und hilflos genug wirkte.

Er blickte in Cressidas Richtung, vorwurfsvoll. So als ob sie grundsätzlich an allem schuld und für alles verantwortlich wäre.

Fuck you, Daniel, dachte Cressida. Da war also wieder dieser Blick, wie damals. Es tat immer noch weh. Vielleicht hätte sie die Position als Writer in Residence doch nicht annehmen sollen. Aber sie konnte schließlich nicht für alle Zeiten vor ihren Erinnerungen davonlaufen, alles in ihr sträubte sich gegen diesen Gedanken. Fuck you, wiederholte sie für sich, weil es sich gut anfühlte. Fuck you – fuck you – fuck you. Die Wut tat ihr wohl.

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