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Diesmal liegt er im Bett, das ist neu. Sonst sitzt er immer in seinem Bademantel am Fenster und tut so, als ob er Zeitung lesen würde. Er ist fast blind, das wissen wir beide, doch das Zeitunglesen war ihm immer wichtig. Du könntest es dir vom Computer vorlesen lassen, sage ich ihm. Ich will mit Stil untergehen, antwortet er, sonst ist mir nichts weiter geblieben.

Heute ist es anders. Er liegt im Bett, als wenn es Schlafenszeit wäre, auf dem Rücken, den Kopf in die Mitte des Kissens gebettet, die Bettdecke gerade bis an sein Kinn hochgezogen. Erst als ich an sein Bett trete, schlägt er die Augen auf. »Komm näher«, flüstert er, »setz dich, jetzt ist es so weit, ich habe sie alle genommen.«

Er hat mir erzählt, dass er seit Monaten Schlaftabletten hortet, ich sollte ihm noch weitere mitbringen, und ich habe Nein gesagt.

»Sie sind hier zu schnell, passen immer auf«, sagt er, »sie werden mich finden und mir den Magen auspumpen, dann lebe ich weiter, aber kränker als vorher, das willst du nicht. Sag, dass du mir das nicht antun wirst. Du hilfst mir. Versprich mir, dass du mir hilfst.«

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