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Sie spürte eine warme Hand auf ihrer Linken. Cressida, die so gern den harten Hund spielte, hatte eine starke mütterliche Seite. Ungewohnt für jemanden wie sie selbst, die ohne Mutter aufgewachsen war, es war gut, sich in diese Wärme hinein zu lehnen. Sie atmete tief durch.

»Ich habe meinen Vater getötet, auf Verlangen. Er litt unter multipler Sklerose im Endstadium und konnte es nicht mehr ertragen. Dem Altenheim habe ich gesagt, dass ich ihn tot im Bett vorgefunden habe, dass er kurz zuvor im Schlaf gestorben sein muss.«

Als ob sie so cool hätte reden können an dem Tag. Der Pfleger, der sie auf dem Boden neben dem Bett gefunden hatte, musste ihr den Rücken massieren, damit sie aufhörte zu würgen. Keinen Moment lang hatte er gezweifelt, dass der Anblick ihres toten Vaters sie so aus der Fassung gebracht hatte, sie musste ihm gar nichts erklären.

»Darüber können wir mal in Ruhe sprechen, nur du und ich, wenn du möchtest. Ich weiß, du bist keine Mörderin, und du hast diesen Mann hier nicht getötet.« Cressida sprach mit Zuversicht. Ob sie immer noch so sicher sein würde, wenn sie die ganze Geschichte kennen würde?

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