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»Herr Storz, Sie legen sich ja sehr ins Zeug, ihr den Mord in die Schuhe zu schieben! Frau Zwingli ist erst vor fünf Minuten in den Lesesaal gekommen, also kann sie den Mann nicht erstochen haben.«

»Das kann ich bestätigen.« Heinrich Oberstrass war hinzugetreten, bemühte sich jedoch, nicht in Richtung des Toten zu schauen. »Vor fünf Minuten war Frau Zwingli noch mit mir im Debattierzimmer.«

»Das muss nicht unbedingt etwas zu sagen haben«, mischte Martin Leeman sich ein. »Vielleicht kam ihr erst im Nachhinein zum Bewusstsein, was sie getan hatte, und sie unternahm einen untauglichen Versuch, es wieder rückgängig zu machen. Menschen in Krisensituationen tun seltsame Dinge. Auch wenn es noch so abwegig scheint, haben sie oft die Vorstellung im Unterbewusstsein, dass sie ihr Verbrechen wieder ungeschehen machen können – je schwerer das Verbrechen, desto stärker diese Wunschvorstellung. Dieser Drang, die Schuld loszuwerden, kann unwiderstehlich werden.« Er nahm ein leeres Blatt Papier von seinem Schreibtisch und begann, Notizen zu machen. Herr Storz beobachtete ihn misstrauisch von der Seite. Offenbar war er beleidigt, dass sein Angebot, die Untersuchungen zu dokumentieren, einfach ignoriert worden war.

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