Главная » MordsSchweiz. Krimis zum Schweizer Krimifestival читать онлайн | страница 66

Читать книгу MordsSchweiz. Krimis zum Schweizer Krimifestival онлайн

66 страница из 88

»Was ist eine Hartbox?« Barbara verabscheute die modernen Wörter, dazu noch im Zusammenhang mit ihrem Schwager Heiri, der im Haus links nebenan wohnte und Alfreds Vater war. Sie widmete sich wieder ihrer Strickarbeit und hatte das seltsame Wort bereits vergessen.

»Die Kiste auf dem Autodach, die wie ein Sarg aussieht«, sagte Alfred. »Man kann Skier und den Krempel reintun, der im Wageninnern keinen Platz findet.«

Auch eine Leiche, dachte Barbara, die sich plötzlich an eine solche Kiste erinnerte. Bergers am Anfang der Straße besaßen auch eine. Die nahmen sie immer mit, wenn sie an den Gardasee fuhren.

Sie hatte Mühe mit dem Stricken. Die Wolle glitt ihr nicht mehr so leicht durch die Finger wie früher und die Stricknadeln waren ihr schon besser in den Händen gelegen. Sie war alt geworden und spürte es.

Alfred stemmte sich vom Küchentisch hoch und stellte den schmutzigen Teller und das Besteck in die Spüle. Er ließ Wasser einlaufen.

»Du musst nicht abwaschen.« Barbara legte das angefangene Vorderteil des Pullovers auf die Chaiselongue. Bis Weihnachten musste dieser zu Ende gestrickt und zusammengenäht sein. Ein Geschenk für Cornelia, ihre jüngere Schwester, die rechts von ihr in einem eigenen Haus wohnte. Den Pullover für Anna hatte sie bereits fertiggestellt. Es blieben noch zwanzig Tage. Barbara war in Verzug. Sie hatte Mühe, vom Stuhl bis zum Abwaschbecken zu gehen. Alles in diesem Haus hatte einen mühsamen Anstrich bekommen. Die Schlafzimmer lagen im oberen Stock. Einen Aufzug gab es nicht. Manchmal schlief sie deswegen unten in der Wohnküche. Im Winter war es hier wärmer. Alfred kam jeden Tag vorbei, um den Herd zu beheizen. Etwas, das sie auf Teufel komm raus nie selbst hatte bewerkstelligen können. Als ihr Mann noch gelebt hatte, war das seine Aufgabe gewesen. Nun machte es Alfred. Als Anerkennung für seine Hilfe kochte Barbara dem ewigen Junggesellen zu Mittag, wenn dessen Mutter Anna unpässlich war, oder wärmte die Reste des Vortages auf. Alfred hatte sie mehrmals vergeblich zu überreden versucht, sie möge sich endlich eine kleine, pflegeleichte Wohnung im Dorf suchen. Doch Barbara hing an ihren alten Sachen und vor allem an den Erinnerungen an ihren verstorbenen Mann Hans, mit dem sie, wenn sie ehrlich mit sich selbst war, auch gute Zeiten erlebt hatte.

Правообладателям