Читать книгу MordsSchweiz. Krimis zum Schweizer Krimifestival онлайн
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Barbara bemühte sich aus dem Sessel, nachdem sie einen Blick auf die Straße geworfen hatte. Der Tag hatte sich verabschiedet. Die letzten hellen Flecke verschwanden und machten einer undurchdringlichen Schwärze Platz. Auf dem Land waren die Nächte dunkel und unheimlich. Und wenn, wie jetzt, der Wind aufkam, verkroch man sich vorzugsweise in den Häusern und Wohnungen, machte ein Feuer im Cheminée oder einen Orangen-Punsch und vergaß, dass es ein Morgen gab. Barbara verabscheute diese Jahreszeit. Sie bedrückte sie und holte schreckliche Bilder aus dem Fundus ihrer Erinnerungen. Hans, wie er röchelnd vor ihr zusammensackte, an Silvester vor zwei Jahren, nachdem er aus dem Krankenhaus zurückgekommen war. Jedoch auch die Freude darüber, wie ruhig und selbstbestimmt ihr Leben danach geworden war.
Anfang Dezember. Der Herbst war vorbei und der Winter noch nicht da. In der Ebene kroch der Nebel und verschwand auch am Nachmittag nicht. Eigentlich wurde es nie hell. Von Süden drückte der Lopper. Die Sonne, wenn sie denn schien, zog ihre Bahn nicht höher als die Kirche, die siebenhundert Meter nördlicher lag. Der erste Schnee haftete auf dem Boden bis zur Grenze, wo der schattige Dorfteil endete. Hier hinten war es immer um zwei Grad kälter als vorn. Der kalte Hauch des Todes wehte durch diesen Landstrich.