Читать книгу Mord in der Buchhandlung. 14 Todesfälle zwischen den Zeilen онлайн
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»Hab schon einen neuen Anschluss beantragt.« Hilde Hanser seufzt. »Dauert natürlich vier Wochen, bis der freigeschaltet ist. Muss erst beim Anbieter durch alle möglichen Abteilungen. Von wegen, man redet mal selbst mit dem Techniker! Kannst du vergessen. Läuft alles über Callcenter, total anonym, und wenn du irgendwas auszusetzen hast, wird der Auftrag gleich gecancelt, dann geht alles von vorne los.« Sie schüttelt den Kopf. »Jedenfalls sagen die, wir sollen uns die nächsten Wochen mit meinem alten Handy behelfen. Ist total umständlich, vor allem bei Kassenabschlüssen und Wareneingängen, macht die doppelte Arbeit. Ist aber die einzige Möglichkeit.«
Als Herbert sieht, dass Hilde den Tränen nahe ist, schließt er sie tröstend in die Arme. Von der Terrassensperrung erzähle ich ihr lieber erst einmal nichts, denkt er bei sich. Obwohl, wie soll er das vor ihr verbergen, wenn die Kunden nicht mehr auf die Terrasse dürfen? Also bringt er es ihr schonend bei.
»Herr und Frau Hanser, nehme ich an? Fisser, Steuerfahndung. Guten Tag.« Ein junger Mann in legerem Sportsakko und mit einer sündhaft teuer aussehenden Uhr am Handgelenk kommt federnden Schrittes durchs Café auf die Terrasse. Hagelweiße Zähne erstrahlen in seinem gleichmäßig gebräunten Gesicht. »Das örtliche Finanzamt hat Hinweise bekommen, denen ich leider nachgehen muss. ›Leider‹ aus Ihrer Sicht natürlich. Für mich gibt es hier kein Leider, ich verdiene damit mein Geld.« Er schenkt seiner Armbanduhr einen verliebten Blick.