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In diesem Moment kam Guido Moser zur Tür herein. Er stellte seine Mappe auf den Boden, kam zu Frau und Tochter und strich den beiden sanft über die Haare. Seine Stimme war fast nur ein heiseres Flüstern. »Ja, meine Lieben, wir haben heute einen schrecklich traurigen Tag durchzustehen. Wer kann das nur getan haben?«

»Die Polizei wird das schon herausfinden«, versuchte Barbara sachlich zu bleiben. »Aber kommt jetzt zu Tisch, essen müssen wir ja trotz allem etwas.«

Schweigend begann die kleine Familie ihre Mittagsmahlzeit, alle waren in ihre eigenen Gedanken versunken.

Guido Moser war, seit seinem Studienabschluss vor fünfundzwanzig Jahren, im Gymnasium am Münsterplatz Lehrer für Mathematik und Physik. Seine Frau Barbara unterrichtete dort, auch schon seit bald zwei Jahrzehnten, Biologie und Chemie. Die siebzehnjährige Nadja war jetzt in der Klasse 4b. Weder ihr Vater noch ihre Mutter erteilten Unterricht in dieser Klasse. Dies wurde wenn immer möglich so geregelt, um von vornherein alle Spekulationen, ein Lehrer könnte das eigene Kind bevorzugen, zu entkräften. Aber bei Nadja wäre sowieso niemand auf eine solche Idee gekommen. Alle wussten, dass sie nicht nur talentiert, sondern auch sehr fleissig war, und ihr Platz als Klassenprima war unangefochten. Gleichzeitig war Nadja so liebenswürdig und bescheiden, dass auch niemand neidisch auf sie war.

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