Читать книгу Ritter und Narren: Drei Mittelalter Romane онлайн
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„Ihr müsst sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben. Dann zeigt mir doch den Weg zu einem jüdischen Kaufmann, und ich komme mit Silber zu Euch zurück.“
Noch ein misstrauischer Blick, der schon fast beleidigend war, denn er musterte Morgan von Kopf bis Fuß, als wolle er einschätzen, wie hoch die Fangprämie wohl für diesen Betrüger sein musste.
„Es, gibt nur einen jüdischen Kaufmann in unserer Stadt, den alten Ebenezer. Er wohnt in der Böttchergasse, direkt neben dem Markt. Nicht zu verfehlen.“
Also suchte Morgan den jüdischen Kaufmann auf, wurde zunächst höflich empfangen und nach Vorweisen seiner in der Schweinsblase vor Nässe geschützten Dokumente ausgesprochen herzlich. Der Kaufmann Ebenezer war schon vom Alter gebeugt und stützte sich beim Gehen auf einen handfesten Stock. Aber aus seinen Augen blitzte der Schalk, als er Morgan einen Stuhl anbot und ihn nach seinen Wünschen fragte.
„So, Ihr seid also dabei, Prinz Johann die Zähne zu zeigen! Das gefällt mir, Sir Morgan, das gefällt mir sogar außerordentlich! Was der selbsternannte Herr über Cornwall und das restliche England verfügt, ist ungeheuerlich. Wäre es nicht so schlimm, dürfte ich mich allerdings überhaupt nicht beschweren, denn viele der Landbesitzer kommen zu mir und nehmen Kredite auf, um die Abgaben zu bezahlen. Aber die Zeiten sind schlecht, und niemand weiß, wann das Geld zurückgezahlt wird.“