Читать книгу Ritter und Narren: Drei Mittelalter Romane онлайн
52 страница из 72
„Warum bleibt Ihr nicht einfach bis zu Eurer Weiterreise bei uns?“, erkundigte sich schließlich Bera, die rundliche Wirtin. „Wir haben hinter der Wirtsstube unsere eigene Kammer. Wenn Ihr mit dem Kind Euch vor dem Herd ein Lager bereiten wollt, wäre das meinem Alten und mir recht. Ihr seht nicht so aus, als wäret Ihr sonderlich anspruchsvoll!“, setzte die Wirtin dann mit einem listigen Augenzwinkern hinzu. So blieb Morgan nichts anderes übrig, als das freundliche Angebot anzunehmen.
Als nach zwei Tagen endlich die viel zu teuer bezahlten Gewänder fertig waren, konnten sie ihre Reise fortsetzen. Und auch der Himmel hatte ein Einsehen, es regnete in der Nacht nur noch wenig, der Morgen sah zwar kalt und grau aus, aber es blieb zumindest trocken.
So verabschiedeten sich die beiden herzlich von den Wirtsleuten, Rebecca nahm vor Morgan auf dem Pferd Platz, ihre Sachen und die Wegzehrung befanden sich in einer Rolle hinter dem einfachen Sattel. Sie waren am Stadttor angelangt, aber keine der Wachen zeigte, auch nur mit einem Blick zu dem seltsamen Paar auf dem Pferd, Interesse an ihnen. Ungehindert lenkte Morgan die Stute auf die Fernstraße, die nun voller Schlamm ein mühseliges Fortkommen erzwang. Doch der Ritter blickte mit Freude über die grünen Hügel seiner Heimat und ließ sich die gute Laune durch nichts mehr nehmen.