Читать книгу Staatsfeinde онлайн
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John Stein reichte es. Er reagierte allergisch auf negative Schwingungen in seinem Sitzungszimmer und Fremdwörter, die er nicht verstand.
»Phil, wir diskutieren das hier nicht weiter, zumal wir Laien nur Bahnhof verstehen. Wenn du konkrete Fragen hast, richte sie an Greta. Ansonsten erwarte ich zügig Resultate.« Nach einem lauernden Blick in die Runde fuhr er fort: »Wir treffen uns hier jeden Morgen um sieben fürs Statusmeeting. Alles klar? Los geht›s, Leute, packen wir›s an!«
Was hat mich bloß geritten, hier anzufangen?, fragte sich Phil nach der anschließenden Diskussion mit Greta. Er zweifelte nicht zum ersten Mal am Sinn seiner Arbeit für John Stein, und er kannte die Antwort auf die Frage längst ganz genau.
Die Hiobsbotschaft seiner Mutter hatte ihn mitten aus der Doktorarbeit in Edinburg gerissen. Hals über Kopf musste er nach Köln zurückkehren, um die todkranke Frau zu unterstützen. Von einem Tag auf den andern brauchten er und seine Schwester viel Geld für Pflege, Therapie und Medikamente. Enorme Kosten, die nicht von der Kasse übernommen wurden. So stand es im Kleingedruckten, das seinerzeit niemand gelesen hatte. Technisch arbeitslos, gab ihm keine Bank Kredit. Die Limite der Schwester war sowieso ausgereizt. Zwecklos, sich jedes Mal wieder darüber zu ärgern. Die Antwort auf die berechtigte Frage lautete ganz profan: Er brauchte Geld. Im Grunde müsste er John dankbar sein, denn nicht nur die Kohle stimmte, es gab auch an der hochmodernen und leistungsfähigen Infrastruktur in der verbotenen Zone nichts auszusetzen – und er fand genug Zeit, seine Forschung voranzutreiben. Bis jetzt.