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»Wenden Sie sich bitte an die Pressestelle. Sie kennen doch das Prozedere, Frau Hahn.«
Er dachte, es überstanden zu haben, als ihn der Hammer traf.
»Stimmt es, dass die Geschworenen mit weiteren Morden drohen?«, rief ein junger Mann aus der dritten Reihe, den er nicht kannte.
Die Frage jagte das Blut durch seine Adern, dass er glaubte, es rauschen zu hören wie den Rhein bei Hochwasser.
»Woher wissen Sie …«
Es entglitt ihm einfach. Erschrocken presste er die Lippen zusammen und nahm den Mann ins Visier, als wollte er ihm im nächsten Atemzug ein drittes Auge verpassen. Rundherum herrschte plötzlich gespenstische Stille. Die versammelte Presse hing an seinen Lippen, als wäre er im Begriff, den nächsten Karnevalsprinzen anzukündigen. Da er eine oder zwei Sekunden zu lange schwieg, flüsterte ihm die Bitch mit hämischem Grinsen ins Ohr:
»Sie kennen doch das Internet, Herr Fischer.«
Er stieß sie unsanft beiseite und eilte davon.
Köln
Der letzte Glockenschlag vom Dom verklang, als Julia Hahn die Tür zu ihrem Penthouse aufstieß. Mitternacht. Emma tat ihr leid. Die Tochter der Nachbarn unter ihr war ein zuverlässiges und liebevolles Kindermädchen und fast zu jeder Tages- und Nachtzeit für den kleinen Tim zu haben. Dennoch betrat sie das Wohnzimmer mit schlechtem Gewissen. Sie überforderte die junge Frau durch ihre häufigen Einsätze zu unmöglichen Zeiten.