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Auf einem unserer Spaziergänge über den Friedhof zeigte sie mir das Grab ihrer Zwillinge, die im Alter von sechs Jahren an einer Gehirnhautentzündung verstorben waren. Wenn die Großmutter von den Toten, von Krankheit und Unglück sprach, waren immer Trauer im Ton und Tränen in den Augen. Manchmal, wenn sie von den schweren Tagen der Vergangenheit erzählte, stemmte sie die Hände in die Seiten ihres schmächtigen Körpers, als wollte sie sich mit dieser Geste nachträglich noch gegen die Schicksalsschläge zur Wehr setzen.

Als ich eines Abends vom Milchholen in der Milchzentrale der Kleinen Stadt zurückkam, stand sie, die Hände fest an die Lenden gepresst, als wolle sie sich gegen etwas abschirmen, in ihrer geblümten Schürze in der Küche vor dem Radio, der Vater neben ihr. Er hatte die Hand hinter das rechte Ohr geschoben, damit er besser verstehen konnte, was gesagt wurde. Es war die Stimme Adolf Hitlers, die den Einmarsch der deutschen Truppen in Polen bekanntgab. »Jetzt geht der Schrecken wieder los«, sagte sie. Sie hatte den Ersten Weltkrieg erlebt. Soeben hatte der Zweite begonnen.

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