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Die Synagogen brannten noch, als am zehnten November 1938 in den evangelischen Kirchen Luthers Geburtstag gefeiert wurde. Ich war mit meinen viereinhalb Jahren noch zu jung, um diese frühen Eindrücke richtig zu deuten. Das Klirren des Geschirrs in der Küche und das Splittern der Scheiben in der damals sogenannten Reichskristallnacht flossen ineinander und vermischten sich mit dem Bild der Großmutter, die, als draußen der Pogrom tobte, Perlen, die an einer Schnur aufgereiht waren, durch Daumen und Zeigefinger schob und dazu vor sich hinmurmelte.

Später, als ich schon begreifen konnte, dass man mit Gebeten Schaden abzuwenden versucht, bläute sie mir ein, der Rosenkranz sei die beste Medizin gegen die Zumutungen des Lebens und die wichtigste Waffe gegen das Böse. Mein Seelenfrieden war, wenn ich den Rosenkranz mit ihr betete, meist wiederhergestellt, noch bevor die neunundfünfzig Perlen am Schnürchen durch meine Finger geglitten waren. Beim zweiten oder dritten der zehn Ave-Marias war ich bereits eingeschlafen.

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