Главная » Wie mein Vater Hitler den Krieg erklärte. Roman читать онлайн | страница 13

Читать книгу Wie mein Vater Hitler den Krieg erklärte. Roman онлайн

13 страница из 40

Wochen später klirrte und brüllte es wieder in der Nacht. Der Lärm kam jedoch nicht aus der Küche. Er kam vom Nachbarhaus, von Männern in Uniformen – heute weiß ich, dass es braune waren –, die mit Brechstangen und Vorschlaghämmern Scheiben und Türen einschlugen. Es war das Haus einer vielköpfigen Familie, zu der die gutnachbarliche Beziehung eine Selbstverständlichkeit war.

Die Schreie des Vaters über die Straße hinweg, »Aufhören! Aufhören!«, gingen im Gejohle und im Zerstörungsrausch der Horde uniformierter Männer unter. Er hatte Glück, dass er nicht gehört wurde. Immerhin hatte er, wie mir später klar wurde, Zivilcourage bewiesen, denn er wusste genau, wogegen er protestierte.

Als er am Morgen danach im Volksempfänger die Nachrichten hörte, erfuhr er, dass im ganzen Deutschen Reich bei Einbruch der Dunkelheit die Geschäfte der Juden von SA-Leuten geplündert, ihre Häuser zum Teil zerstört und sie selbst eingesperrt worden waren. So hat er es der Mutter und der Großmutter erzählt. Im Großdeutschen Rundfunk hatte das sicher anders geklungen. Nun musste er sich auch nicht mehr darüber wundern, dass jüdische Nachbarn, mit denen er befreundet war, die Kleine Stadt am Rhein schon vor Wochen verlassen hatten, ohne sich von den Nachbarn zu verabschieden.

Правообладателям