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Berlin
»Oh – mon – Dieu – je vais m’évanouir!«, rief Jeanne entsetzt und machte Anstalten, in Ohnmacht zu fallen.
»Ein Cognac für Jeanne«, sagte Chris lachend zur Azubiene, die ratlos danebenstand. Jeanne hieß eigentlich Hans, stammte aus der dunkelsten Ecke Neuköllns und lebte für den großen Auftritt als elegante Französin.
»Was habe ich denn Schlimmes gesagt?«, fragte sie ihre frankophile Hairstylistin.
»Mein Gott, Frau Doktor Roberts – schlimm ist gar kein Ausdruck!«
Weiter kam Jeanne nicht. Ihr Brustkorb mit den – zugegeben perfekt modellierten – Silikonimplantaten hob und senkte sich in gefährlich rascher Folge. Sie fächerte sich mit der flachen Hand Luft zu, wandte sich ab und alarmierte die Belegschaft des Salons. Die Angestellten ließen ihre Kundinnen im Stich und eilten mit besorgten Mienen herbei. Der Betrieb stand still. Chris wusste jetzt, wie sich Schimpansen im Zoo fühlten. Wenigstens trennte die eine Glasscheibe von den Gaffern. Die Chefin bahnte sich einen Weg durch die Menge. Jeanne versuchte zu erklären, was sie so erschütterte, doch ihre Stimme versagte. Zu tief saß der Schock.