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»Aber warum in Gottes Namen? Hach – es ist eine Sünde.«
Jeanne blickte sich Hilfe suchend um und stellte die rhetorische Frage mit ersterbender Stimme:
»Ist es nicht eine wahre Sünde?«
Chris entschloss sich zu einer drastischen Maßnahme, um das Verfahren abzukürzen. Sie flüsterte Jeanne ins Ohr:
»Wenn Sie mir schnell einen schicken Kurzhaarschnitt verpassen, verrate ich Ihnen ein Geheimnis, das noch niemand kennt.«
Jeanne traute ihren Ohren nicht und warf ihr einen leidenden Blick zu. Erst Chris‘ Augenaufschlag überzeugte sie. Mit einem tiefen Seufzer scheuchte sie die Zuschauerinnen weg.
»Husch, husch, meine Lieben, zurück an die Arbeit, oder habt ihr nichts zu tun?«
Sie wartete mit dem Blick der Kindergärtnerin bis alle ihren Platz gefunden hatten, bevor sie die längst fällige Frage stellte:
»Was haben Sie sich denn genau vorgestellt, Madame?«
»Der Zopf muss weg«, lag Chris auf der Zunge, doch sie hütete sich, die brutale Wahrheit nochmals auszusprechen. Mit Schrecken stellte sie fest, dass sie sich keinerlei Gedanken über den nächsten Schritt gemacht hatte, so fixiert war sie auf die Vorstellung, das strohblonde Teil loszuwerden, mit dem sie nicht zuletzt ihren Ehemann Jamie geangelt hatte. Jeanne erwartete glücklicherweise keine Antwort. Behände entflocht sie den dicken Zopf, der fast bis zum Po reichte, wickelte das lange Ende locker um einen Arm und rückte das Haar mit der andern Hand so zurecht, dass Chris eine Vorstellung davon bekommen sollte, was sie sich vorstellte.