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»Wir haben das Ehepaar Meier identifiziert und kennen den Wohnsitz.«
Zum ersten Mal schaltete sich Gregori ein:
»Sind die beiden aktenkundig?«
»Nein, keine Akte.«
»Auch nicht bei der Sitte?«
»Keine Akte heißt keine Akte«, antwortete die deutsche Kommissarin unwirsch.
Der Ton störte ihn nicht, wohl aber die Tatsache, dass die Frage ausblieb, weshalb er ausgerechnet die Sitte erwähnte. Zu seiner Überraschung stellte die Deutsche eine andere Frage:
»War noch jemand beim Ehepaar Meier zur Tatzeit? Gibt es Zeugen?«
Sofia warf ihm einen vielsagenden Blick zu, bevor sie das Mädchen erwähnte.
»Mein Gott – ist das Kind verletzt?«
»Das Mädchen ist wohlauf, steht aber unter Schock«, antwortete Gregori. »Es gibt noch keine Aussage. Wir übermitteln Ihnen unsere Akten mit dem Foto des Mädchens. Sie halten uns bitte auf dem Laufenden über Ihre Ermittlungen in Berlin.«
Der Rest war Routine. Sankt Petersburg würde die Leichen nach der Obduktion und dem Abschluss der Beweisaufnahme nach Deutschland überstellen. Er und Sofia mussten den Killer oder die Killerin jagen, die Deutschen die Familie informieren und deren Umfeld untersuchen, was vielleicht zu einem brauchbaren Motiv führen würde. Ein grausamer Routinefall wie viele andere, wäre da nicht das kleine, namenlose Mädchen, das eben durch die Hölle gegangen war, die er sich als Erwachsener nicht vorstellen konnte.