Читать книгу Strohöl онлайн
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»Herr Dr. Wolf wird Sie gleich empfangen«, sagte die Vorzimmerdame. »Darf ich Ihnen etwas anbieten, Kaffee, Wasser?«
Sie begnügte sich mit Wasser und versuchte, sich aufs bevorstehende Interview zu konzentrieren. Es fiel nicht leicht in dieser Umgebung, wo alles drauf angelegt war, den Besucher durch Luxus und zur Schau gestellte Effizienz zu beeindrucken oder gar einzuschüchtern. Sie kannte solche Tempel, wo große Geschäfte abgeschlossen und eiskalte Intrigen ersonnen werden, von vielen Interviews in Banken, Versicherungen und Anwaltskanzleien. Sie selbst war keine Unbekannte in diesen Kreisen. Dennoch grenzte es an ein kleines Wunder, beim ersten Versuch vom großen Vorsitzenden persönlich empfangen zu werden. Sie kannte sein Gesicht aus Zeitungsartikeln und dem Geschäftsbericht. Der Mann, der auf sie zutrat, war allerdings einen Kopf kleiner, als sie sich vorgestellt hatte.
»Frau Kaiser, entschuldigen Sie die Verzögerung. Ein Anruf in letzter Minute, Sie wissen schon …«
Sie gab ihm lächelnd die Hand und ging dabei leicht in die Knie, um die hohen Absätze zu kompensieren.