Читать книгу Strohöl онлайн
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»Langweilst du dich?«, fragte er lachend.
»Ich wollte testen, ob du an der Arbeit bist, und prompt habe ich dich erwischt. Ich warte gespannt auf deine Erklärung.«
Eine kurze Pause entstand. Zu ihren Füßen klatschte der Kot einer Möwe auf die Plastikplane eines Bootes, dass sie unwillkürlich mit einem Kraftausdruck zurückwich.
»Also hör mal!«, rief er erschrocken.
Sie stellte sich sein verdutztes Gesicht vor, und der Tag im Präsidium war schon fast vergessen.
»Eine Möwe hat mich erschreckt«, beruhigte sie.
»Hat sie getroffen? Bist du verletzt?«
»Jetzt mach aber einen Punkt.«
Das Geplänkel ging weiter. Mit jeder Minute fühlte sie sich besser. Sie hätten übers Wetter oder Nordkorea reden können. Der Inhalt zählte nicht, nur seine warme Stimme.
»Du bist also tatsächlich an den Bodensee gereist«, sagte er unvermittelt.
»Wegen der Möwe meinst du? Die gibt‘s auch woanders, aber es stimmt. Ich bin in Konstanz, ein Einsatz am Bodensee.«
»Schade, wirklich schade«, seufzte er. »Ich hatte gehofft, du könntest nach dem letzten Fall für ein paar Tage rüber kommen.«