Читать книгу Strohöl онлайн
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»Thorsten Kramer hat niemand mehr an seiner Meldeadresse in Litzelstetten gesehen seit einem halben Jahr«, berichtete er. »Das bestätigen alle Nachbarn, sagen die Kollegen.«
»Was sagt die KTU über den Sprengstoff?«
»Die Analyse ist noch im Gang.«
Mehr gab es nicht zu berichten an diesem Morgen. Rappold hatte endlich die bequemste Stellung auf dem Sessel gefunden und war dabei, seinen Kaffee aus dem Pappbecher zu kosten, als sie ihn mit der Bemerkung schockierte:
»Wir fahren zum Tatort.«
Um ein Haar entglitt ihm der Becher. »Was – wieso das denn? Steht doch alles im Bericht.«
»Im Bericht steht, dass Sie gerade mal den leitenden Ingenieur und die Arbeiter der Nachtschicht vernommen haben.«
»Das waren die einzigen potentiellen Zeugen.«
Sie schüttelte den Kopf, beugte sich zu ihm hinunter und zeigte ihm den Drohfinger. Sofort brachte er seinen Kaffee in Sicherheit.
»Mein lieber Kommissar Rappold. Mir scheint, Sie ermitteln allzu offensichtlich nur in eine Richtung. Wie ich gestern schon erwähnt habe, müssen alle Leute befragt werden, die irgendwie mit dem Versuchsgelände in Kontakt gekommen sind. Insbesondere sollten wir uns um entlassene oder anderweitig frustrierte Mitarbeiter kümmern. Wer sagt uns denn, dass der Anschlag kein Insider Job gewesen ist? Bis wir die Phantome der Gruppe Gaia vernehmen können, müssen wir in alle Richtungen ermitteln, einverstanden?«