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»Vor Ihnen, Frau Kommissar.«

Er wollte die seltsame Antwort nicht begründen, dennoch sorgte sie für gute Laune, als sie das Haus verließ.

Montagmorgen. Seidel saß am Steuer des Dienstwagens. Ihr Sklave navigierte geschickt durch den Berufsverkehr, obwohl er sich seit Arbeitsbeginn am frühen Morgen mit Selbstzweifeln zerfleischte.

»Es tut mir echt leid«, wiederholte er zum dritten oder vierten Mal. »Sie müssen mir glauben, Chef. Ich habe keinen Aufwand gescheut. Die Zeugen auf Mallorca waren während des ganzen Wochenendes nicht erreichbar. Es ist zum Verzweifeln, echt jetzt.«

Sie konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Er sprach nicht nur in ganzen, korrekten, deutschen Sätzen. Auch der Genitiv war ihm nicht fremd, eine Seltenheit unter jungen Leuten. Um ihn abzulenken, wechselte sie das Thema:

»Sobald wir zurück sind, sollten Sie bei Staatsanwältin Winter vorbeischauen.«

Der Wagen drohte, auf den Bürgersteig auszubrechen, so heftig riss er am Lenkrad, als er herumfuhr, die Augen weit aufgerissen, das Gesicht grau wie auf einem Schwarz-Weiß-Foto. Er korrigierte erschrocken. Der Wagen beruhigte sich.

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