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»Wir sind in Venedig!«, rief sie überrascht aus.
Die steinerne Brücke überquerte einen verträumten Kanal, gesäumt von Häuserzeilen in warmen Erdfarben. Schattige Arkaden, Säulengänge und Straßencafés verbreiteten den Zauber italienischer Gelassenheit. Raumhohe Rundbogenfenster und Balkone mit Geländern aus filigranem Eisengitter zierten Prachtbauten, die sich nicht vor den Palazzi am Canal Grande zu verstecken brauchten.
»Venise provençale nennen es die Franzosen«, dozierte Jamie.
»Klingt einleuchtend.«
Port Grimaud hatte auf den letzten paar Metern deutlich an Sympathie gewonnen. Das Haus von Richters Golfbekanntschaft Stresemann lag an der Südspitze einer kleinen Insel. Jamie parkte den Mietwagen neben einer metallisch silbernen E-Klasse Limousine im Schatten der Pinie auf dem Vorplatz. Kaum hatte sie die Tür aufgestoßen, trat ein sportlich gekleideter Herr mit grauem Kurzhaarschnitt und überlangen Beinen freudestrahlend auf sie zu und begrüßte sie auf Deutsch mit unverkennbar sächsischem Akzent: