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»Polizei, öffnen Sie bitte!«, rief sie laut.

Nichts regte sich. Kein Geräusch drang aus der Wohnung. Sie drückte länger auf den Klingelknopf, klopfte und wiederholte die Aufforderung mit eindringlicher Stimme.

»Niemand da«, murmelte Sven kaum hörbar und ließ die Waffe sinken.

Bevor sie antworten konnte, vernahm sie einen leisen, metallischen Knacks. Innen an der Tür kratzte es, als würde ein Riegel geschoben. Im selben Augenblick, als sich ein Spalt öffnete, schoss Svens Arm mit der Pistole wieder nach oben. Chris hielt den Atem an. Auf halber Höhe erschien ein weißes Gesicht, umrahmt von seidig schimmerndem schwarzem Haar. Schneewittchen, so klein wie ihre Zwerge. Die großen Augen des Mädchens starrten die Polizisten angstvoll an. Chris entspannte sich, beugte sich zum Kind hinunter und beruhigte:

»Hab keine Angst, Prinzessin …«

Die Bewegung rettete ihr das Leben. Der Schuss traf Sven mitten ins Gesicht. Die Wucht des Aufpralls schleuderte ihn zu Boden. Er rührte sich nicht mehr. Das Mädchen war verschwunden. Der Mann mit dem Gesicht des Fahndungsfotos gab einen zweiten Schuss auf sie ab. Ihre Hüfte brannte augenblicklich. Die Schritte des Gesuchten verhallten im Treppenhaus, bevor sie ihre ›Glock‹ auf ihn richten konnte.

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