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Jonas Ullrich beobachtete mit einem Gefühl von Bitterkeit, wie sich die Halle vor dem Höhepunkt der Feier mit Angehörigen seiner Kollegen füllte. Wie jedes Mal in Gesellschaft fröhlicher Paare und Familien bedrückte ihn die innere Leere besonders stark. Seit Johannas Tod lebte er zurückgezogen in seinem Schneckenhaus, aus dem er nur hervorkroch, um in der Firma zu arbeiten. Er hielt sich abseits der Gruppen, die sich spontan bildeten. Bekannte und Freundinnen, die sich gemeinsam am Büfett verpflegten, die Gelegenheit nutzten, Erlebnisse mit Kindern und Urlaubserinnerungen auszutauschen und sich über den braunen Sumpf in Rostock aufzuregen, der auf Muslime einprügelte, als hätte es keinen NSU-Prozess gegeben. Zu solchen Diskussionen konnte er nichts beitragen. Nur aus Anstand blieb er, um sich wenigstens den Anfang der Darbietung anzuhören, die Volkmann als Überraschung angekündigt hatte.
Anna Volkmann bat die Gäste, Platz zu nehmen. Hand in Hand mit ihrem Gatten kündigte sie die Überraschung an: