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Die Erinnerung an den schlimmsten Tag seines Lebens schlich sich in seine Gedanken. Das Gesicht der Frau am Flügel verlor die Farbe wie Johannas Gesicht, nachdem ihr Blut sich mit dem Wasser in der Wanne vermischt hatte. Er kniete neben seiner Frau, die leblose Hand an seinem Mund, unfähig zu erfassen, dass sie ihn für immer verlassen hatte. Ein Jahr lang vegetierte sie mehr als sie lebte, versuchte den Verlust ihrer Tochter zu ertragen. Nun hatte der Schmerz sie besiegt. Er war zu groß für die junge Mutter. Sie gebar Marie, während er in Bautzen einsaß. Die Stasi dichtete ihm nach seinem Austritt aus dem medizinischen Team der DDR-Olympiamannschaft verbotene Auslandskontakte an. Er wollte den Doping-Wahnsinn nicht mehr mitmachen. Als ehemaliger Insider stellte er eine Bedrohung für die Brüder dar. Wahrscheinlich war das der Grund, für die systematischen Schikanen des Ministeriums für Staatssicherheit, die er und Johanna danach ertragen mussten. Es dürfte die Folterknechte der Stasi besonders gereizt haben, ihn erst Tage nach der Geburt ihres Kindes freizulassen. Bis dahin hatten sie ihm jeden Kontakt zu Johanna verweigert. Für ihn war die DDR zur Hölle geworden, aber der Gedanke an Johanna und das Kind entschädigte ihn für alles. Glücklich kehrte er heim, stieß die Wohnungstür auf und fand seine Frau zusammengesunken, mit blassem Gesicht, teilnahmslos am Küchentisch sitzend, den Sparschäler in der Hand, die unberührten Kartoffeln daneben.