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Jonas Ullrich kehrte mit einem Schlag in die Gegenwart zurück. Ein wahnwitziger Gedanke schwirrte ihm durch den Kopf. Die Vorstellung war absurd, und doch ließ sie ihn nicht mehr los. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr deutete darauf hin, die Frau am Flügel könnte weniger mit den Volkmanns zu tun haben, als sie selbst ahnte. Jedenfalls glich sie weder dem Professor noch Anna Volkmann, die im schneidigen und schneidenden Ton eines Feldwebels sprach. War es möglich, dass Marie vor ihm saß, die Totgeburt nur vorgetäuscht worden war, um regimetreuen Genossen eine Adoption zu ermöglichen? Eine solche Ungeheuerlichkeit war den damaligen Apparatschiks zuzutrauen. Er schüttelte sich unwillkürlich. Der Gedanke verursachte Gänsehaut. Er musste Gewissheit haben. So bizarr ihm das Vorhaben erschien, ihm blieb keine andere Wahl. Er gesellte sich zur Gruppe, die sich nach dem Konzert um die Künstlerin scharte. Wie viele andere, erhob er sein Glas, wollte ihr danken, brachte jedoch kein Wort über die Lippen. Sie stellte ihr Wasserglas ab, um sich mit den Gästen zu unterhalten. Er wartete auf einen günstigen Augenblick, um das Glas mit ihren Speichelresten verschwinden zu lassen.