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Wenn Maria Hübner sagte, es sei dringend, dann war das nicht übertrieben. Nur wenige Tage, nachdem Blume bei Katja ins Geschäft eingestiegen war, hatte er die Wolfsexpertin kennengelernt. Sie war Stammgast im Ponytale Saloon. Eine sympathische, umgängliche Frau. Klein und kräftig, mit einem Gesicht, das keine Schminke benötigte. Dazu die kurzen, immer etwas struwweligen Haare – der attraktive Freiluft-Typ.

Blume hatte sich schnell mit ihr angefreundet. An manchen Abenden hatten sie zusammengesessen, über Gott, die Welt und Wölfe geredet und dabei die Zeit vergessen. Schon lange war er nicht mehr ein derart enges Freundschaftsverhältnis mit jemandem eingegangen. Genau genommen war es das erste Mal gewesen. Von Katja einmal abgesehen. Aber das war eine andere Geschichte. Maria war vor allem eine ehrliche Haut. Die wichtigste Voraussetzung für ihn, sich einem Menschen zu öffnen und ihm Vertrauen zu schenken. Eine Konkurrenz für Katja war sie nicht! Nur eine gemeinsame Freundin.

Als Blume den kleinen Bauernhof erreichte, hatte sich der Himmel komplett zugezogen, und erste Tropfen fielen auf die Windschutzscheibe seines Toyotas. Wenige Meter weiter, bei der Fahrt durch das Tor und über den Hof, schüttete es schon wie aus Kübeln. Von der Sonnenwärme des Vormittags war nichts übrig geblieben. Der angekündigte Wetterumschwung hatte in der letzten halben Stunde mit Macht eingesetzt, und mit dem Regen übernahm der Herbst endgültig die Regie. Maria stand mit vor der Brust verschränkten Armen in der Haustür. Es schien, als habe sie dort auf ihn gewartet.

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