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Brenner war erstaunt. Es kam eher selten vor, dass er von einem Rechtsmediziner angerufen wurde. Der 1,94-Mann drückte die Hörkapsel seines Telefons fester an sein linkes Ohr, fischte sich einen Kugelschreiber aus der Innentasche seines Jacketts. Er war gespannt, was ihm Doktor Mertens mitteilen wollte. „Ich grüße Sie, Herr Doktor Mertens. Was verschafft mir die Ehre?“ Der Kriminalbeamte schätzte den Gerichtsmediziner – er arbeitete schon seit vielen Jahren mit ihm zusammen, hielt ihn für einen der besten medizinischen Forensiker in Deutschland. „Nun, Herr Brenner ... Äh ... Also, es ist so. Sie erinnern sich doch an die Leiche von Nadja Stern?“ Mertens machte eine Sprechpause. Er hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, da er ganz genau wusste, wie Brenners Antwort lauten würde. „Ja, sicher ... Selbstverständlich.“ Der Erste Kriminalhauptkommissar legte seine Stirn in Falten – seine Stimme klang amüsiert. „Herr Doktor Mertens, Sie haben die Leiche gemeinsam mit ihrem Kollegen in meinem Beisein obduziert. Das ist ...“, Brenner sah auf seine Armbanduhr, „... nicht einmal 24 Stunden her. Ich bin zwar schon ein älteres Semester, aber so vergesslich bin ich dann doch wieder nicht. Was ist denn mit der Leiche? Ist sie etwa verschwunden?“

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