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Mertens war die Sache unangenehm. Er hatte vorhin so lange darüber nachgedacht, wie er das Gespräch mit dem obersten Mordermittler von Hameln beginnen würde – und nun hatte er gleich zu Beginn des Telefonats Blödsinn geredet. Natürlich konnte sich Brenner an die Autopsie erinnern. Er musste ihn für einen Volltrottel halten. „Nein, nein ... Die Leiche ist noch bei uns im Institut. Wie sollte es auch anders sein. Wir haben ja noch keine Freigabe von der Staatsanwaltschaft erhalten, sie vom Bestatter abholen zu lassen – und das ist in diesem Fall auch gut so. Wir, also Doktor Martin und ich, haben uns die Tote heute ein zweites Mal angeschaut und dabei etwas entdeckt, dass durchaus ein Hinweis auf ein Tötungsdelikt sein könnte.“ EKHK Brenner sprang wie von der Tarantel gestochen von seinem Stuhl hoch. Unbeabsichtigt zog er dabei den Telefonapparat an der Schnur quer über seinen Schreibtisch, was nicht ohne Folgen blieb: Die Tasse Kaffee, die er auf einer dicken Ermittlungsakte abgestellt hatte, landete im hohen Bogen auf dem Fußboden. Es klirrte. Scherben verteilten sich auf dem Linoleum-Belag, kalter Kaffee bildete eine Pfütze. „Scheiße“, schrie Brenner. Mertens war über diese heftige Reaktion des Kommissars einigermaßen erstaunt. Er hatte nicht mitbekommen, dass dem Mord­ermittler ein Malheur passiert war. „Äh ... Ja, wenn sich unser Verdacht bestätigt, dann haben wir es mit einem ganz perfiden Täter zu tun.“ Der Leiter des FK1 beschloss, die Sauerei auf dem Fußboden fürs Erste zu ignorieren. „Ich habe nicht Sie gemeint, Herr Doktor Mertens“, war Brenner um Aufklärung bemüht. „Sorry. Meine halb volle Kaffeetasse ist gerade in tausend Stücke zersprungen. Sprechen Sie bitte weiter. Was ist das für eine neue Spur, auf die Sie da gestoßen sind? Und warum haben Sie noch eine Leichenschau durchgeführt? Gestern sagten Sie mir doch, die Untersuchung sei abgeschlossen. Jetzt haben Sie mich aber neugierig gemacht.“

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