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Eifersüchtig? Ein neidischer Tierhasser?

Nein, das war er nicht. Wirklich nicht. Eher ein Realist, der mit beiden Beinen auf dem Boden stand und das Vieh von der ersten Sekunde an durchschaut hatte. Denn mit Whitey war ein gnadenloser Egoist und furchtbarer Herrscher unter seinem Dach eingezogen: Ein wohlwollender Schnurrer gegenüber seinen Untertanen, ein teuflischer Krallenausfahrer gegenüber Aufmuckern. Kurz: Ein gefährlicher Borderline-Egoist mit einem krankhaften Schwarz-Weiß-Denken. Seine Welt bestand lediglich aus Gut und Böse und Fressen und Gefressenwerden. Selbstverständlich fiel Gradoneg in die Kategorie ‚Gefressenwerden‘. Whitey entleerte seinen Darm grundsätzlich nur, wenn Gradoneg alleine daheim war; mit üblen Duftnoten markiert wurden prinzipiell nur Hemden; nass war immer nur Gradonegs Bettseite, zerrissen und zerkratzt immer nur seine Habseligkeiten. Ja, selbst als Gradoneg den Kater nach dessen Kastration mit einer sanften Streicheleinheit trösten wollte, fuhr das Tier seine Krallen zu einem blutigen ‚Nein‘ aus. So viel bedeutete diesem egoistischen Borderliner die Männersolidarität.

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