Читать книгу TodesGrant. Der Tod wünscht Gesundheit онлайн
19 страница из 69
Von dem her unterschieden sich ja Mensch und Tier kaum.
Verrückt. Einem Kater hatte er das Leben gerettet und sein eigenes dabei womöglich verloren. Der egoistischste Borderline-Kater Wiens sprang dem Tod von der Schaufel, und Gradoneg wurde von einer Tür erschlagen. Ja, was wäre gewesen, hätte sich Whitey an diesem Morgen nicht mit einer Pfote im Heizungsblech verfangen?
Würde Gradoneg unbekümmert bei einem Kunden sitzen?
Hätte ihn das Schicksal verpasst?
Diese Fragen wagte sich Gradoneg nicht zu stellen. Er war zu müde, zu traurig und zu hoffnungslos, einfach viel zu erschöpft von diesem ungerechten Leben.
„Platz machen! Die Sanis und der Notarzt sind endlich da!“, wurde es um Gradoneg wieder laut und hektisch.
„Schnell, runter mit der Tür“, hörte er die Stimmen der Männer.
„Aber nur die Tür, die Sau greif ich nicht an.“
„Heb schon! Denk an die unterlassene Hilfeleistung.“
„Wiederbeleben tust du ihn.“
Tatsächlich spürte Gradoneg, wie die Last auf seinem Körper und sogar der Schmerz etwas nachließen; er meinte sogar seine Beine und Arme leicht bewegen zu können. Vielleicht war sein Kopf doch nicht wie ein Holzscheit gespalten und das Rückgrat nicht vom eisernen Türgriff zertrümmert. Womöglich gab es noch Hoffnung. Langsam versuchte er sich auf den Rücken zu drehen, biss vor Schmerz die Zähne zusammen und fürchtete, dass ihn ein gebrochener Wirbel daran hindern würde.