Главная » Der Pontifex. Eine Reflektion читать онлайн | страница 166

Читать книгу Der Pontifex. Eine Reflektion онлайн

166 страница из 192

Lange vorbei und weitgehend vergessen sind die bitteren Jahre der Unterjochung und der schmachvollen Ausbeutung während der Zeit der Kolonisation. Von der jetzigen Generation der Obembes wissen nur noch die wenigsten über die einstigen Vorgänge genau Bescheid. Die Jüngeren interessieren sich auch mehrheitlich nicht mehr dafür. Die schmähliche Vergangenheit ist für sie längst passé und besitzt mittlerweile eher einen romantischen Touch.

Eine der wenigen Ausnahmen bildet Schwester Monique, die sich immer schon von den Alten in der Familie von jenen längst vergangenen düsteren Kapiteln afrikanischer Historie hat erzählen lassen. Auch sie gehört einem entfernten Zweig der Obembe-Sippe an. Für Mädchen ist diese Art von Geschichtsunterricht auch heute noch gar nicht vorgesehen, ja, nicht einmal für die jüngeren Söhne.

Nur der jeweils älteste wird nach wie vor von seinem Vater während der Jahre seines Heranwachsens darüber aufgeklärt, damit jene schmachvolle Periode nicht ganz in Vergessenheit gerät – und um ihm am Tage seiner Volljährigkeit den gleichen Schwur abzunehmen, und zwar Wort für Wort, den einst der kleine Wahehe-Knabe Mauritz, genannt Maurice, getan hat, nachdem er sich mit Mutter und Geschwistern durch Flucht vor einem brutalen Sklavenhalter hatte retten können.

Правообладателям