Читать книгу Der Pontifex. Eine Reflektion онлайн
172 страница из 192
(nach Psalm 139)
„Meine Zeit steht in Deinen Händen.“
(Psalm 31, 16)
Es ist lange nach Mitternacht, aber in den päpstlichen Gemächern brennt wie gewöhnlich noch Licht. Nachdem er seine üblichen Fitnessübungen absolviert hat, ist Seine Heiligkeit, Papst Leo XIV., immer noch an seinem Schreibtisch beschäftigt. Das Tagebuch seines Vorfahren und die Geschichtsbücher über Afrika hat er längst beiseitegelegt und brütet jetzt über einem Stapel von Papieren.
Seit jeher misstraut er der Sicherheit des Internets und würde niemals wirklich Relevantes und Brisantes elektronischen Medien oder gar einer Cloud anvertrauen: Alles kann von Böswilligen gehackt werden, durch einen Fehler im System auf immer verloren gehen oder in Hände geraten, für die es keineswegs bestimmt ist …
Erst als vertrauenswürdige – natürlich schwarze – Fachleute ihm mehrfach versichert haben, sein persönlicher Internet- und Telefonanschluss im Vatikan sei absolut und zweifelsfrei ebenso abhörsicher wie das „Weiße Telefon“ in Washington und das „Rote“ in Moskau, führt der Heilige Vater hin und wieder direkte Gespräche mit bedeutenden Personen und Politikern in aller Welt.