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Leo XIV. liebt diese stillen Nachtstunden, in denen er sich ganz allein und ungestört jenen Dingen widmen kann, die ihm wirklich am Herzen liegen. Dass dazu immer seltener die Gesellschaft von Monique gehört, betrachtet er nicht wirklich als sein Problem. Er ist der Meinung, sie fühle sich wohl. Aber im Grunde denkt er kaum über seine Geliebte und ihre Gefühlslage nach.
Tagsüber ist es im Vatikan oftmals sehr hektisch; aber niemals fiele es ihm ein, seine alltäglichen Pflichten zu vernachlässigen. Seine Heiligkeit hat sich in kürzester Zeit zu Recht den Ruf erworben, ungeheuer schaffensfroh, unternehmungslustig und fleißig zu sein.
Dazu gehören nicht nur Empfänge von Staatsoberhäuptern, die allesamt von ihm und seinem Charme, gepaart mit Intelligenz und Humor, schwärmen, und von Abordnungen einfacher Gläubiger, die ihn hinterher wegen seines ausgesprochen liebenswürdigen Wesens nicht minder in den Himmel heben, weil er es versteht, jedem Einzelnen die Illusion zu vermitteln, er würde sich ganz explizit nur für ihn und seine Probleme interessieren …