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Viel später entdeckte ich während meiner Studienzeit in Kiel einen Aushang am Schwarzen Brett. Ein Veranstalter von Schülersprachreisen suchte neue Betreuer für seine Englandreisen. Im Alltag als Lehrerin konnte ich mir eine Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen nach wie vor nicht vorstellen, in der Freizeit wäre es aber bestimmt kurzweilig. Ich schrieb meine Bewerbung und erhielt schon zwei Tage später die Einladung zum Vorstellungsgespräch und kurz darauf die Zusage. In den folgenden Jahren jobbte ich mehrfach als Gruppenleiterin in England und lebte während der Zeit immer wieder bei derselben englischen Gastfamilie. Mein größtes Vergnügen war es, die Schüler schon ab Hamburg mit der Fähre zu begleiten. In den frühen Neunzigerjahren habe ich die Nordsee auf diesem Weg ein Dutzend Mal überquert. In diesem Job sammelte ich auch die ersten Erfahrungen mit Tourmoderationen, den Tücken von Busmikrofonen und damit, Gruppen bei Laune und im Zaum zu halten. Ohne mich dort genauer auszukennen, moderierte ich plötzlich Stadtrundfahrten durch die englische Hauptstadt. Ich war zwar als Neunjährige mit der Familie in London gewesen, fand damals aber zum Leidwesen meiner Eltern meine Micky-Maus-Hefte spannender als den Buckingham Palace. Als ich nun selbst moderieren sollte, kannte sich zum Glück der Busfahrer aus und gab mir an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten rechtzeitig Hinweise. Ich hatte glücklicherweise ein im Bus herumtollendes Publikum aus 11- bis 17-jährigen Schülern, die sehr gnädig mit mir als Anfängerin waren. Doch auch wenn mir dieser Job sehr viel Spaß machte, fand ich in den Folgejahren noch nicht den Dreh, mich beruflich in diese Richtung zu bewegen.

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